Magerwuchs

Weiterarbeit an dem großen Blatt. Ich fügte ein zweites kleineres Portrait ein und eine Elblandschaft. Tagsüber Termine, Konzentration erst am Abend. Wieder fühle ich den Segen der täglichen Tagebucharbeit mit den Malereien und dem Nachdenken über das, was ich tue und tun will.

Seit einigen Tagen sitze ich nun wieder im Korbsessel vor dem Atelier in der Sonne meines Gärtchens. Nach dem Regen und den kalten Nächten trauen sich die Eidechsen nicht gleich aus ihren Höhlenbauten. Ein Ziegelstein, der lauter Öffnungen besitzt, ist sozusagen das Eidechsenhochhaus. Nun grünt die Wiese, deren Magerwuchs mir am Herzen liegt, stärker und wächst an einigen Stellen in hohen Büscheln gedüngt von den Hasenkötteln.

Vor dem Frühstück baute ich drei Sonnensegel, die den hinausgestellten Pflanzen helfen sollen, den Lichtschock nach dem Winter zu bewältigen. Vielleicht gibt es dadurch in diesem Frühsommer weniger gelbe Blätter.

Am Nachmittag, nach einem Termin mit Alexander, schaute ich noch kurz im Atelier von Franz vorbei. Ich bewundere, wie er, auch wenn er nur wenig Zeit hat, ohne viel Federlesen an die Arbeit geht und loszeichnet. Seine Zeichnungen sind sehr schön und inspirieren mich in meinem täglichen Arbeiten. Auch die kurzen Gespräche tun das.