Die Ebenen der Buchmalereien zurzeit:
Die Gravitationsschwünge, mit einer afrikanischen Holzhaarnadel in das Papier des Tagebuches graviert,
Farbschraffuren, die sie sichtbarer machen,
Frottagen von den Reliefformen mit Aquarellstiften,
darinnen Splitter der Scherben des Väterdoppelportraits,
darüber die Handlinien der nassen Vervielfältigungsabdrücke,
die Form des gekrümmten kleinen Fingers der rechten Hand,
Zeichen die aus dem Zusammenspiel der Linien entstehen,
Wasser-Pigment-Verläufe und deren Farbigkeiten,
Spiralschraffuren.
„An Oak Tree“, ein Theaterabend von Tim Crouch, in einer Übersetzung von Bernd Samland am Schauspiel Frankfurt. Es tritt der Schauspieler Sebastian Reiß auf, der als einziger das Stück geprobt hat. Dazu kommt ein Ensemblemitglied, das das Stück nicht kennt, also bei jeder Aufführung ein anderes. In diesem Fall der Premiere war es Heidi Ecks. Sie spielte nach den Anweisungen des Kollegen, der einen Hypnotiseur gab. Das Stück zeigt viele Ebenen, die sich überlagern:
Hypnose,
Fiktion,
die unwissende Schauspielerin und ihre Figur,
ihre reale Emotion in der Konfrontation mit dem Text,
dem dramatischen Geschehen,
dem Unfalltod ihrer Tochter,
real ausgelöst durch den Hypnotiseur…