Weiterarbeit am Fries. Die Geheimschriftzeichen, die für diesen einen Satz notwendig sind, lade ich aus der Stasi-DADA-Datei auf den Klappbildschirm und zeichne von da aus auf Transparentpapierbögen durch. Dabei korrigiere ich die ausgefransten Umrisslinien und harmonisiere damit das Gesamterscheinungsbild. Es unterstützt den heiteren Grundton des Ganzen. Manchmal erinnern Schwünge an das Rankenwerk mittelalterlicher Buchmalereien.
In den Collagen blieben diese abstrakten Figuren eher Fremdkörper. Heute gelang es mir, sie in das Geschehen der Malereien und vorausgegangenen Collagenstrukturen, besser zu integrieren. Über die Dokumentation dessen, woran ich parallel arbeite hinaus, kommen manchmal Aspekte zutage, die mir während der Arbeit nicht auffielen.
Auf das Papier der Tagebücher übe ich manchmal zu viel scharfkantigen Druck aus. Das malträtiere Material wirft sich auf, bildet Falten und behindert damit meine Weiterarbeit an den Motiven. Etwas mehr Vorsicht wäre angebracht. Die leichten Wandlungen aber, die die Malereien auf der langen Strecke durchmachen, bestärken mich in der Fortführung dieses täglichen Unterfangens.