Maskenschichten

Nichts ist mir nun dringender, als das letzte Relief des großen Doppelportraits der Väter, fertig zu modellieren, die Form zu gießen, um es dann mit Pappmache abzuformen. Wenn ich das hinter mir habe, möchte ich bis zum nächsten Arbeitsschritt etwas Zeit vergehen lassen.

Das ist Zeit zum Aufräumen!

Eine Autorin und Journalistin möchte mich zum Thema „Tagebuch“ befragen. Das rührt in mir an, dass dieses Schreiben sehr mit meiner Arbeit verbunden ist und meine Arbeit stetig mit meinem Inneren spricht. Das Schützenswerte tritt nach außen, versucht sich noch zu maskieren, um sich nicht vollständig preisgeben zu müssen. Auf der Maske aber bilden sich mit der Zeit die Schichten ab, die ganz innen schlummern.

Wolken segeln schnell von Westen durch den Luftozean und schaffen die abwechslungsreiche Beleuchtung, die mich immer wieder hinaus in das Gärtchen zieht. Vier Eidechsen versammeln sich unter der Acrylglaskuppel, kriechen aus ihren Lochstein – Appartements und wärmen sich auf, für die Jagd.