In die Morgendämmerung hineinschreiben ist wie aufwachen. Es wurde nicht viel Licht versprochen, aber gestern gegen achtzehn Uhr war es noch nicht ganz dunkel.
Am Wochenende findet im Atelier noch einmal die Präsentation der Zwischenergebnisse der Arbeit zum Gedenken an die Zwangsarbeiter im Lager auf der Ackermannwiese statt. Dafür muss der Raum eingerichtet werden.
Mein gerastertes Selbstportrait setzte ich gestern mit Tusche auf eine weiß grundierte Affenmaske. Ich denke daran eine graue Grundierung und daran, eine andere Rasterfarbe als Schwarz auszuprobieren.
In Nordindien haben wir eine Maske gekauft, die die Honigsammler an ihren Hinterköpfen tragen, damit sie nicht von Tigern hinterrücks angefallen werden. Dieses zarte Plastikgebilde hat sich nun so langsam aufgelöst, weil das Material brüchig geworden ist. Gestern versuchte ich, die Einzelteile so zusammenzufügen, dass sie mit Gips abgegossen werden können. So entstand eine weitere Maskenform, die nun genutzt werden kann.
Am Abend habe ich die alte Videokamera ausgepackt und in Gang gesetzt. Dann sah ich einen Film, den wir im Jahr 2002 in Kanada gedreht hatten. Die Rocky Mountains, Lachse in den Flüssen und Seen, der Pazifik.