Die ersten zwei Transparentpapierfahnen, mit den Einschlüssen der Waldfundstücke habe ich gestern im Atelier in eine Box gestellt. Wesentlich für die Präsentation im Architekturmuseum wird die Beleuchtung sein. Die Schattenboxen benötigen einzelne eigene Lichtquellen, mit denen das Transparentpapier von hinten durchleuchtet werden kann.
Außerdem sortierte ich den mitgebrachten Waldboden in seine einzelnen Bestandteile: Fichtennadeln, Ästchen, Moos, Steine, Grasfäden, Flechten, Pilze, Fichtenzapfenschuppen und etwas Erde. Das ist ein meditativer Vorgang. Der Geruch, die Beschaffenheit und das Aussehen der Einzelteile lehren mich, mit den Formen zu arbeiten, sie zu vereinzeln und dann miteinander neu zu kombinieren. Die Produktion nimmt etwas mehr Fahrt auf. Ein neuer Junge der hinzugekommen ist, interessiert sich mehr für Geometrie und kann Dreiecksgitterkonstruktionen hinzufügen.
Die Ahornschösslinge, die sich in der dünnen Humusschicht auf den Betonplatten und in deren Ritzen vor dem Atelier festkrallen, hüte ich wie meinen Augapfel. Ein heftiger Regenschauer hat gestern einige Blütenstände der großen Pappel westlich heruntergespült. Der Sturm fegte vieles davon zwischen meine Gestelle vor den Rolltoren. So entsteht zwischen ihnen langsam eine Humusschicht, die von den zähen Pflanzenwurzeln festgehalten wird. Die Eidechsen haben sich bereits während der warmen Tage gezeigt und finden mittlerweile genügend Unterschlupf, um sich vor den Angriffen aus der Luft zu schützen.
Dieses Idyll wird sich aber bald stark verändern, wenn die Häuser rundherum abgerissen und neue Wohnungen eng aneinander gebaut werden. Unsere Insellage ist dann nicht mehr zu halten, oder wird sich stark verändern.