Im Kloster Tabo, in Ladakh, gibt es eine Wandmalerei über die Unterweisung einer Figur, mit dem Namen Sudhana, in die buddhistische Lehre. In dieser Bildererzählung gibt es Personifizierungen unterschiedlicher Schrecken. In einem Bild sieht man einen Mann, der zusammengerollt von einem Hund und von Vögeln angegriffen wird. Das erinnert an tibetische Bestattungspraktiken, in denen die zusammengeschnürten Leichen den wilden Tieren dargeboten werden, ähnlich wie die Parsen auf den Totentürmen verfuhren.
Mir geht eine Skulptur durch den Kopf, die aus einem Dreiecksgitternetz aus Rundstahl besteht, in dem Figuren gefangen sind, wie in einer fremden Struktur, die außerhalb ihrer Wahrnehmung besteht. Die Stangen durchbohren die Körper der Holzskulpturen und halten sie fest. Eine dieser, könnte die sein, die ich im oberen Abschnitt beschrieben habe. Sie tauchte auch abgewandelt in den heutigen Buchmalereien auf.
Mittlerweile etablieren sich solche Figurationen immer öfter auf den Tagebuchseiten. Ihre Gliedmaßen tauschen sich dabei immer etwas aus, wachsen neu zusammen, nach einem immer verschiedenen Bauplan. Um ein solches skulpturales Projekt zu verwirklichen, müsste ich die Arbeit am Väterprojekt ernsthaft unterbrechen.