Mehr Raum für die Malerei

Die Produktion zu drosseln, ist ungewohnt und hinterlässt bei mir ein mulmiges Gefühl. Vielleicht wegen der Ungewissheit der Zeitdauer, die mir noch für all das, was mir zutun durch den Kopf geht, zur Verfügung steht. Weil ich das 14. Relief aber nur unter Zeitdruck bis zu unseren Ferien fertig bekommen würde, und das der Qualität der Arbeit nicht zugute käme, pausiere ich nun mit dem Modellieren.

Es scheint mir, als ströme umso mehr Energie in die Buchmalereien. Von der Formplatte, die unter dem Tagebuch und auf der Federzeichnung des Doppelportraits der zersplitterten Väter liegt, schraffierte ich heute 3 verschiedene Frottagen in die vorgesehenen Formate der Malereien. Dann folgten Linienübertragungen, mit dem nassen, rechten Handballen, von einem Gestaltungsareal zum anderen. Durch die Vehemenz des schnellen Arbeitens, ufern die farbigen Wassergesten manchmal etwas aus. Die Motive verschaffen sich mehr Raum. Über die Ausbreitung der Buchmalereien freue ich mich. Sie beanspruchen mehr Platz und führen mich so zurück zu den größeren Malereien, wie sie mir nach der Modellierarbeit bevorstehen.

Am Abend formte ich noch zwei Reliefs mit Pappmache aus, um die Organisationsgänge des Nachmittags in die Stadt und den heutigen Gang auf den Altkönig etwas zu kompensieren.