Beim Vertiefen in die Buchmalereien, ging mir das anschließende Schreiben durch den Kopf. Es liegt allein an mir, ob sich daraus eine wirkliche weitere Dimension entwickeln lässt.
Zunächst fällt mir die unbeholfen wirkende Figur auf der linken Seite von 3 auf. Im Nachhinein, nachdem ich den vorigen Satz geschrieben hatte, setzte ich drei senkrechte Linien zur Stabilisierung ein. Ein Dreiecksgitter schließt die Punktwolke, die von den Pigmentkörnern an meiner linken Zeigefingerkuppe herrühren, mit der ich hüpfend über kleine Areale des Papiers taste, zu einem Objekt zusammen. Es bleibt auf der rechten Seite von 3 zweidimensional. Das Objekt auf der linken Seite von 1 täuscht mit zusätzlichen, übergreifenden Linien, eine Dreidimensionalität vor.
Am Anfang standen die Krakelgravuren, die ich mit einer afrikanischen Holzhaarnadel in 1 grub. Darüber legte ich Gravitationsschwünge, die ich mit Indigo nachzog und per Handballenabdruck auf die anderen beiden verteilte. Dabei blieb bei 3 eine Stelle auf der Haut trocken, sodass das Zentrum des Motivs nicht übertragen wurde. Dann kann ich die entsprechende Stelle auf der Hand mit einem Wasserpinsel anfeuchten und noch einmal daneben abdrucken. So entstand ein venezianisch rotes Zeichen, das ich auf 1 übertrug. Dort verlängerte ich zwei der Linien, damit es zu schweben beginnt. Aus 3 setzte ich eine olivgrüne Wolke darunter, sodass etwas Wetter entsteht, das die Nähe eines Planeten anzeigt. Etwas unentschlossen bleibt das zentrale Motiv in 2. Dort entstand aus dem Abdruck der Gravitationsschwünge und der Verbindung der Schnittpunkte durch gerade Linien zu einem weiteren Dreiecksgitter, ein Mischwesen. Das ist ein Minotaurus in dem sich Fluid und Kristallin zusammenfügt.