Über dem Horizont hängt Dunst. Kondensstreifen zeigen strahlenförmig vom östlichen Himmel aus nach Westen und Norden. Wenn die Sonne hinter einen solchen Streifen gerät, nehmen das meine Sinne sofort wahr. Die Temperatur fällt, das Licht bekommt eine andere Farbe und wird schwächer.
Am Abend schnitt ich die Essigbäume zurück. Sie breiten sich aggressiv aus, können aber mit etwas Pflege sehr schön werden.
Immer öfter nehme ich mir kleine Einzelteile aus der winzigen Fotografie des Elbeisganges vor. Sie bekommen eigene Bedeutungen und erzählen verschiedene Geschichten. Ganz im Hintergrund entdeckte ich eine Halde von Rückständen der Zellstoffgewinnung, die je nach Windrichtung in der Gegend einen fürchterlichen Gestank verbreitete. Die Vergrößerung dieses Stücks Horizont mit den Strommasten rasterte ich gestern und begann sie auf eine „Synaptische Kartierung“ zu schichten.
Es wäre sinnvoll, Fragmente der Zeichnungen und Aquarelle von damals mit zu verwenden. Stark vergrößert könnten sie zusätzliche Strukturen bilden, eine weitere Schicht der Erinnerung.