Im Museum der Weltkulturen gibt es keinen Mangel an ausstellbaren Exponaten. Die große Sammlung, die sich ja auf das Leben anderer Völker an sich bezieht, trägt aus heutiger Sicht natürlich einen Makel mit sich herum. Das ist die koloniale Haltung, mit der alles zusammengetragen und katalogisiert wurde. Aber angesichts der immer gegenwärtigen Zivilisationsverdrossenheit, gelingen uns heute wenige nüchterne Blicke auf die realen Lebensumstände der fotografierten Bewohner an den Rändern unserer Horizonte.
„Der Rote Faden“ ist der Titel einer Ausstellung, die ich mir gestern dort angeschaut habe. Werkzeuge und Exponate des textilen Handwerks aus Asien und Südamerika bestritten den Hauptteil der Schau.
Textile Begriffe des Alltags bildeten die äußere Klammer für die tiefer gehenden Inhalte, die gewebte Muster als gesellschaftliche Übereinkünfte überliefern können. Es geht dabei aber auch um die Grundbausteine des Denkens, deren Muster Verhaltensweisen erzeugen. Ich bin gerade dabei, die Muster zu suchen, die das Verhalten der Väter prägen. Die, die ich während dieser Arbeit finde, erlauben es mir dann wieder, die Fäden der Erinnerungen aufzunehmen und weiter zu spinnen.
Gestern, am Sonntag, entstanden nur die luftigen Maschen der Gravitationsschwünge der Buchmalereien. Aus Hamburg bekam ich ein Bild mit einem Blick von der Aussichtsterrasse der Elbphilharmonie. Ansonsten war es ein stiller Tag.