Venedig.
Aus drei Fenstern blicke ich nach Westen und nach Süden. Kreuzfahrtschiffe erheben sich weit über die Häuser und sind oft höher als die Kirchen. Im gestrigen Regen war die Stadt fast schöner, als im Sonnenschein heute. Zumal weniger Menschen auf den Straßen waren.
Ich sprang von einem Hauseingang zum nächsten, verweilte in Bars und bekam dadurch einen anderen Bewegungsrhythmus. Durchnässt beruhigte ich mich dort, wo ich mich aufwärmen konnte.
In dieser Nässe war ich ganz alleine unterwegs, genoss das unabhängige Umherschweifen auf dem spiegelnden Steinboden. Die Bodenmosaiken der Basilika di San Marco glänzten von den nassen Schuhsohlen der vielen Besucher.
Vom Wasser aus sieht die Stadt noch kulissenhafter aus. Viel historisches Ornament in hellem Marmor neben blätterndem, ockerfarbenem Putz. Der Geist der Stadt wird durch die Bilder ihrer Sammlungen deutlich, der durch die Menschenmassen verdünnt wird.