Neu einfinden

Die „Franz-Kopf-Sequenz“, die ich gestern fertig zeichnete, hängte ich an eines meiner Regalbretter. Die verschlungenen Linien auf dem Transparentpapierstreifen, verflechten sich hinter meinen Augen, mit der Flugbahn von Voyager 2. Einen Dokumentarfilm zu dieser Nasa-Unternehmung sah ich gestern. Sie kommt meiner Vorstellung von einem umfassenden Kunstwerk sehr nahe. Die wissenschaftliche Neugier bei der Suche nach Unbekanntem, die beglückende Begeisterung der teilnehmenden Menschen, die in den Interviews eher die Ausstrahlung erleuchteter Jünger haben, inspiriert mich sehr.

Meine Buchmalereien steuern, seit einigen Tagen, eher in den freien Raum. Sie kommen mir wie Zellkonglomerate vor, die sich zu neuen Lebensformen ballen, sich teilen und wieder neue Strukturen bilden. Diese Arbeitsweise schiebt sich vor die Idee, mit den Fingerabdrücken serielle Sequenzen herzustellen, die dann Eingang in die Reliefgestaltung finden.

Durch die Beschäftigung mit dem Kooperationsprojekt, bin ich in den letzten Tagen nicht mehr an die Reliefarbeit herangekommen. Ich hoffe, dass das eine erneuernde Auswirkung hat. Aber ich bin weit weg, muss mich erst wieder neu einfinden.