Meine Abformmasse habe ich nun, auf der Suche nach einem schnelleren Verfahren, erheblich verdünnt, gleichzeitig mit mehr Leim versetzt und dann dick in die Formen gestrichen. Die Brauchbarkeit dieses Vorgehens entscheidet sich nun während des Trocknungsprozesses.
Der freitägliche Ateliernachmittag ist immer, wegen der Verabredung auf dem Wochenmarkt, etwas kurz. Leider musste ich Mathilda vermissen.
Im Schauspiel erinnerte ich gestern Andreas Kriegenburg endlich an unsere erste Begegnung vor zweiundzwanzig Jahren in Frankfurt an der Oder. Wir sahen dort seine Inszenierung von „Barackenbewohner“ mit Schauspielstudenten. Die wurde dann zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen, wonach der kometenhafte Aufstieg des Regisseurs begann.
Gestern sahen wir seine „Möwe“ von Tschechow, wofür er selber ein gut funktionierendes Bühnenbild entworfen hat. Die Inszenierung fand an einem großen Tischkreis statt, der sich auf einer Drehbühne befand, die fast immer in Bewegung war. Hinter einem Vorhang vor der Hinterbühne wurde die Tafel von der Requisite immer neu gedeckt.
Im Atelier hatte Monika ihre Kamera vergessen. Ich brachte sie ihr zum Weinstand mit, wo sie gleich anfing, sie eifrig zu benutzen. Mit meinen Schülerinnen habe ich eine begabte und kreative Gruppe um mich, die mich auch ziemlich herausfordert. Die Arbeit an den Skulpturen gestern war demzufolge auch anstrengend für mich. Will ich ihrer Konzentration und Energie etwas entgegensetzen, muss ich mich ins Zeug legen.