Wenn meine Schüler am Nachmittag eintrudeln, arbeite ich schon mit den Materialien an unserem Tisch, die dann in den kommenden zwei Stunden eine Rolle spielen werden. Dieses Einschleichen in die Arbeit ist ein Trick. Das geht so unspektakulär und langsam vonstatten. Sie schauen mir auf die Finger und machen das, was ich tue, erweitern es mit ihren Vorstellungen, aber nur mit dem begrenzten Material, das ich anbiete. Das klappte gestern gut. Es entstanden viele bemalte Objekte, deren feuchte Farboberflächen noch Abdrücke auf Transparentpapier lieferten. Aus ihnen entwickelten wir dann meistens Köpfe. Es geht beim Vergegenständlichen abstrakter Formen oft um Gesichter. Und was da heraustritt ist ein Thema, mit dem ich mich auch gerade innerhalb der Buchmalereien beschäftige.
Mich interessiert was die Figuren, die da hervortreten, mit mir zutun haben. Wie treten sie in den Raum, in dem sie nach Blickbeziehungen schauen und das Auge des Betrachters suchen.
Die Schüler haben auch Bruchkanten von Schottersteinen weiß markiert. So entstehen plötzlich kleine Skulpturen, die innerhalb von schwarzen Bühnenmodellkästen zu den Scherbenobjekten in Beziehung treten können. So beschreiten wir langsam Wege, die uns in einen neuen Raum führen, in Areale, die wir zusammen erforschen.