NO SERVICE

Die vielfarbigen senkrechten Linien, die ich innerhalb der täglichen Malereien verwische, tragen noch viele Möglichkeiten in sich, mit diesem Vorgang systematischer umzugehen. Heute benutzte ich beispielsweise dieselben vier Farben, zeichnete sie aber vor dem Verwischen in 3 unterschiedlichen Reihenfolgen übereinander senkrecht übereinander. Das Ergebnis unterschied sich jeweils stark, obwohl ich exakt dieselben Farben benutzte. Der Zusammenhang der drei Bilder jedoch bleibt bestehen und sichtbar. In der nächsten Zeit werde ich das Phänomen ausloten, es ist genügend Raum dafür vorhanden.

Für das heutige Kochen habe ich schon eingekauft, zog das Rolltor hoch und öffnete auch die zweite Tür, weil es ganz windstill und ziemlich warm ist. Außen auf die Stahltür habe ich, gegenüber der Speiseterrasse des Restaurants, ein knalliges Plakat geklebt. Es trägt die Aufschrift: NO SERVICE. Ich kaufte es in der Volksbühne in der vergangenen Woche. Das Statement könnte auch heißen: BITTE ANKLOPFEN, denn es gibt immer wieder Menschen, die glauben, mein intimster Raum sei öffentlich.

Gestern nahm ich einen noch nicht ausgeräumten Karton aus einem der Regale. Es handelte sich um den Inhalt meines alten Holzschreibtisches. Erinnerung an das Wohnen in der Frankenallee in den vergangenen Jahren, das nun ganz neu ist, ohne Schreibtisch, ohne Regale, etwas minimalistischer. Dafür ist hier im Atelier alles voll gestopft.