Oben | losgelöst

Die Farben für die Buchmalereien am Morgen geben etwas Energie, leuchten in mich hinein, nach den Schwarzweißträumen der vergangenen Nacht.

Beim Hochziehen des Rolltores ist heute am Morgen die improvisierte Getriebemechanik entzwei gesprungen. Es folgte eine einstündige Reparatur auf der Leiter in vier Meter Höhe, hinter den von der Sonne durchschienenen Oberlichtglasscheiben. Meine Sauna – Wellness – Landschaft. Ich hatte Angst vor dem Abstürzen und mich, wie vor Jahren, in einer ähnlichen Situation, wieder schwer zu verletzen. Zwischendrin zwang ich mich zu Pausen, zum Nachdenken und sicherte die Leiter oben mit einer Drahtseilschlaufe. „Wie beim Klettern im Fels“, dachte ich.

Schon der Aufstieg mit den Dachdeckern aufs Atelier vor ein paar Wochen, war eine Herausforderung und ein Mittel gegen die Absturzangst.

In der Zwischenzeit ist draußen das zweite Relief getrocknet, das ich gestern noch ausformte, nachdem zwei Scherbenzeichnungen entstanden sind. Sie sind eigenständige Blätter, deren Bedeutung für mich vor allen in ihrer Vereinzelung, nach der Zersplitterung des Doppelportraits, liegt. So probiere ich Vereinigung, Tod, und Neudefinition mit den Zeichnungen. Ein losgelöstes Gefühl entsteht.

Mit dem zweiten Relief kann ich nun die Übergänge des Rapports der gleichseitigen Dreiecke mit ihren Linienanschlüssen überprüfen.