Opferstätte

Einen neuen Handprint, also eine mehrmonatige Wanderung durch eine Stadt, in Form meines Handabdrucks, würde ich gerne mit meiner Biografie verbinden. Dann könnten, beispielsweise die Pionierportraits aus Gerode, eine neue Heimat finden. In dieser Weise würde ich Erinnerungsfragmente mit der Stadtkartierung verbinden. Der persönlichste Zugriff, der mir derzeit einfällt.

Voraussetzung für die heutigen Buchmalereien ist ein Handballenabdruck aus 02_12_2010_001. Ihn setzte ich wieder in die zweite Malerei und übertrug weitere gefundene Linien in die anderen beiden Formate. Ein Jungpionierportrait mit einem Stück Handprint Frankfurt, setzte ich in die heutigen Collagen ein. Außerdem kramte ich die Fundstücksammlung, die ich 2014 mit Frottagen, Schellack und Tuschezeichnungen schichtete, heraus.

Im Zusammenhang mit meinen Aufzeichnungen, die ich in Kolkata gemacht habe, lese ich von erkaltetem Teer und geronnenem Blut an der Opferstätte des Kali Tempels. Ich denke an das Stahlgebälk des, im Rückbau befindlichen Palastes der Republik, mit dessen Umrisszeichnung ich eine Flakturmsilhouette aus Wien anfüllte.