Krishnababy besitzt auf seinen bronzenen Fußsohlen, mit Modellierhölzern rasch hingeworfene Ornamente. Auch die linke Hand, mit der sich das krabbelnde Kind aufstützt, weist diese stilisierte Hennamalerei auf. Es handelt sich dabei um vier Kreisbogensegmente, von denen jedes etwa 30° misst. Regelmäßig angeordnet umschreiben sie die vollständige Kreisfigur. Im inneren dieses fragmentierten Kreises befinden sich acht solcher Bögen, die entgegengesetzt ausgerichtet sind und eher voneinander wegstreben und eine Explosion oder eine Ausdehnung abbilden. Ganz in der Mitte befindet sich ein winziger Kreis oder ein Punkt. Dieses Bild ist nun vielfältig interpretierbar. Mit meinem kulturellen Hintergrund sehe ich darin am ehesten einen Zusammenhang von Innen und Außen, von Seele und dem sich ausdehnenden Universum.
Besuch gestern bei Franz. Wir redeten kurz über die Zusammenhänge von Zeichnung und Literatur. Seine Notizbücher mit den Zeichnungen gefallen mir sehr gut. Außerdem ging es um die Geruchserinnerungen, die mit der Zuckertüte der Einschulung zutun haben. Ich schickte ihm den Heraklestext von Heiner Müller.
Auf Rolle 6 zeichnete ich die zweite Variante meines Selbstportraits im Alter von sechs Jahren und fügte einen Teil davon in die heutige Collage ein. Dort verbindet es sich mit den Schlingen und Verwischungen der letzten drei Tage.