Ornamente und Lasuren

Tröstliches Marktlicht erleuchtet das Backwerk des dicken Bäckers aus dem Osten. Eine neblige Nacht ist zu Ende – Lichtspuren zwischen dem Ahorngeäst. Die Krähen erheben sich weit in die Luftgefilde und die Kräne drehen sich hinter dem gestaffelten Lichtraum der Baumkronen. Sie errichten die Quader, die nun bald die manchmal in klaren Wintertagen durchschimmernde Taunushorizontlinie verdecken – Nachverdichtung der Stadtareale.

Gestern verband ich zwei Figurenzeichnungen auf einem Dreiecksornament miteinander. Es besteht aus dem Blutkreislauftorso und dem Kreuzstabträger. Nun habe ich die Dichte erreicht, wie ich sie mir in etwa vorstelle. Die bedeutendste Veränderung zum Kraftfeld von 2010 besteht darin, dass die einzelnen Motive dreimal wiederholt werden müssen, damit sie dreidimensional anschlussfähig sind. Dadurch wird mit einer weitaus geringeren Anzahl von Grundmotiven eine größere Dichte von Linien erzeugt. Das heißt, dass die Dreidimensionalität weniger Grundformen ermöglicht, was aber nicht zur Folge hat, dass weniger neue Figuren in den Liniengeflechten gefunden werden können.

Nun habe ich dieses Ornament noch nicht großflächiger ausprobiert, glaube aber, dass ich nun zu einem größeren Format übergehen kann. Dabei wird die Komposition sicherer. Dicht beieinander stehende Flächen können deutlich voneinander getrennt und spannungsvoll zueinander in Beziehung gesetzt werden und so weiter.

Dann warteten gestern Abend die großen Landschaften der Lasurmalerei auf kleinen Formaten. Sie besitzen die Tiefe, die die Technik erlaubt und strahlen in edler Farbigkeit. Mit M. komme ich so in einen gemeinsamen Produktionsrhythmus, der viele kleine Bilder mit Neuigkeiten nach sich zieht. Auch hierbei kann nun langsam das Format etwas vergrößert werden, damit wir zu einer neuen Qualität gelangen können. Neue Malgründe aus Sperrholz und Nessel wären angebracht.

Der Zusammenhang mit dem FRANKFURTER KRAFTFELD kann hier in der Bemalung der Reliefs liegen, die eine ähnliche Tiefe bekommen kann.