Mit Joana, meiner langjährigen Schülerin, arbeitete ich gestern weiter am Landmarkenprojekt, bzw. an der Ausstellung, die am 15. August eröffnet werden soll. Dann wird unsere mehr als fünfjährige Zusammenarbeit in lockere Treffen münden, die nur noch monatlich, gemeinsam mit Paulo, stattfinden sollen. Es fällt mir nicht leicht, diesen Endpunkt zu setzen. Es ist aber auch in ihrem Interesse, das gelernte nun ins Leben außerhalb des Ateliers zu tragen.
„Landmarken“ werde ich dann mit anderen weiterführen. Das werden wieder Kinder sein, und ich hoffe, dass auch manche von ihnen lange bei mir ausharren.
Auf Rolle 6 führte ich die Übernahme der Linien der täglichen Buchmalereien in der Weise fort, dass ich sie nun fortlaufend, wie eine lange Zeile von sich überlagernden Schriftzeichen behandle. In die Umrisse der entstehenden Figuren, zeichne ich im Zusammenrollen des Transparentpapiers alles, was auf der Rundung durchscheint. So entsteht eine sich verdichtende lange Zeile einer Partitur oder eines zersplitterten Totenbuches.
Die Arbeiten, die gestern zur Ausstellung entstanden sind, führen die Zeichnungen, die im Commerzbank Tower entstanden sind, weiter. Die Begrenzungen der Gebäude werden gesprengt, die Dächer öffnen sich und lassen Wolken einer Architektur aus anderen Medien wachsen. Es ist als würden sich Gase oder Flüssigkeiten zu einer bewohnbaren Struktur verfestigen, die in die Höhe strebt.