Peer Gynt | Tizian | letzte Form

Wir sahen am Sonnabend eine viereinhalbstündige Premiere von „Peer Gynt“, in der Regie von Andreas Kriegenburg. Mittlerweile ist sein Stil etwas altmodisch, was mich aber eher für ihn einnimmt. Auch dieses Werk hatte einen stimmigen roten Faden in Kostümen, Bühnenbild und Figurenführung. Wie meistens aber, störten mich seine etwas ausufernden Choreografien, die dann ins Kunstgewerbliche abgleiten.

Ich traf Karlheinz Braun, die Kulturdezernentin und ihre neue, brandenburgische Mitarbeiterin in den zwei Pausen im Foyer und dann auf der Premierenfeier.

Im Städelmuseum sahen wir gestern Tintoretto und seine venezianische Kollegenschaft. Eine erschlagende Fülle von Geschichten, Ebenen und malerischen Gesten. Die Ausstellung fügt sich gut mit der Schau von „Bellini und Mantegna“ zusammen, die wir in Berlin sahen, und man könnte den Bogen noch weiter nach München spannen, wo Caravaggio gezeigt wird. Vielleicht schaffen wir das noch am Rande unserer Reise zum nächsten Dylankonzert.

Die Frottage der heutigen Buchmalerei, die ich oben in die Collage eingefügt habe, stammt von der Form des 16. und letzten Väterreliefs, die ich gestern vom Modell gelöst hatte. Sie ist perfekt, ohne jede Fehlstelle und ohne eine einzige Luftblase.