Pionierbiotop

Wie in jedem Frühjahr, in dem ich beginne, die Pflanzen hinaus zu stellen, leiden die Blätter, die nur an das durch die Scheiben gefilterte Licht gewöhnt sind, unter dem direkten Sonnenlicht, werden weiß und fallen nach einer Weile ab. Dann aber entwickeln sich neue Blätter und treiben die Pflanze zu weiterem Wachstum an. Ich wünschte mir in jedem Frühjahr neblig warme vierzehn Tage, um meinen Garten einzurichten.

Hummeln, Schmetterlinge und Eidechsen um mich herum. Bei den Echsen kann man am seitlichen Bauch sehen, wie schnell sie atmen. Ich bewege mich in ihrer Gegenwart gemessen und langsam. So kommen sie ganz in meine Nähe, und ich kann sie bei der Jagd beobachten.

Eine schwarzweiß gefleckte Katze streicht angespannt und aufmerksam durch das fremde Revier. Die Elstern sehen das sofort und begleiten in der Luft zu zweit den Gang. Irgendwo in den Sträuchern am Bahndamm haben sie ihr Nest.

Gerade habe ich ein Pionierportrait, das ich gestern zeichnete, fotografiert. Unter dem Transparentpapier liegen ein mehrere hundert Jahre altes Buddhaportrait, kaum zu erkennen, und eine Zeichnung der ganzen Pioniergruppe. Gestern stellte ich mir vor, die Portraits mit Zeichnungen von Felsgravuren zusammen zu bringen. Es hat etwas Beglückendes, diese weit voneinander entfernten Dinge zu schichten. So entstehen Objekte, die eine gewisse Tiefe entwickeln. Dafür kann ich besondere Rahmen gebrauchen, die ich in der kommenden Woche kaufen will.