Auf und zwischen den Schichten aus Tusche, Wasser und Schellack zeichnete ich gestern mit einer spitzen Feder. Es entstanden ausblühende Strukturen, die manchmal Anlass gegenständlicher Situationen werden. Dann fügen sich Gesichter zu Figuren, Konstruktionsprinzipien aus Dreiecken zu fließenden Ornamenten und harte, schwarze Linien zu weichen wolkenartigen Gebilden. Es entsteht daraus noch wenig Raum, weil ich darauf noch kein Augenmerk gelegt habe.
So nähere ich mich planmäßig der Gestaltungsweise vom Relief Nummer 11 an. Die Kleinteiligkeit ist konzentrationsaufwendig. Zwischendrin zeichne ich auf Rolle 8 oder lese die grauen Texte der DDR-Bürger-Interviews.
Es treten hier auf Teves periodische Berdrohungsszenarien auf. Ein Fortstauto der Deutschen Bahn inspizierte den Bahndamm und den 30 Meter breiten Streifen davor. Sie schneiden trockenes Holz heraus und lassen die Wildnis, die uns hier eine gewisse Artenvielfalt erhält, aber unberührt. Auf der blühenden Wiese zählte ich vorhin die Bienen. Ein Zwergkaninchen ist dort unterwegs und Schmetterlinge, Grashüpfer und viele verschiedene Insekten. In diesem Frühsommer habe ich noch keine jungen, frisch geschlüpften, Eidechsen gesehen. Die müsste aber bald soweit sein. Die Polizei hat die Obdachlosen vertrieben. Das wäre nicht notwendig gewesen.