Psychopool

Mit den jungen Flüchtlingen habe ich nun mit den ersten Produktionsschritten zu ihrem „Biografiehaus“ begonnen. Handyumrissbilder zeichneten sie auf Transparentpapier und fügten sie schon ornamental in Dreiecksformate ein. Das Prinzip des dreidimensional umlaufenden Ornamentrapports ist begriffen. Außerdem baute einer von ihnen ein erstes Modell von einem Dreiecksgitterobjekt, das nun am kommenden Freitag geschweißt werden kann. Ein Relief haben sie auch schon ausgeformt. Und das alles in einer guten Stunde. Nathalie war schon am Vormittag da und half beim Kochen. Sie begann mit dem Modellieren ihres Umarmungsmotives. Joana schreibt in einer Geheimschrift in ein Buch. Ich bin gespannt, wie das in unserer Ausstellung sichtbar werden kann.

Als Spielzeiteröffnung sahen wir gestern im Kleinen Haus eine Performance zu „Iphigenie“. Ein lackroter Pool war der Ort der meist wortlosen Psychoplanschspiele. Ein junges Regieteam, barbusige Schauspielerinnen, griechische Texthappen und faschistoide Arno-Breker-Posen waren Zutaten zu den Denkspielen, die man vom Publikum forderte.

Diese erste Premiere war ein wenig wie der erste Schultag nach den Ferien. Alle Bekannten aus diesem Zusammenhang waren da und begrüßten sich. Wir trafen nach langer Zeit auch David wieder mit seiner netten Frau und Karlheinz Braun. Mit ihm zu sprechen ist fast immer eine sehr schöne Sache. Während der Premierenfeier saßen wir an einem Tisch und sprachen über das Stück und Nachlässe.