Quintett

Das Forsythestück, zu dem die Melodie gehört, die mir gestern immer deutlicher in der Erinnerung erschien, heißt „Quintett“ und stammt aus dem Jahr 1993. Gestern sah ich mir einige Videos dazu an. Es sollte der letzte Liebesbrief an seine Frau sein, die ihn aber mit 33 Jahren todkrank, nicht mehr sehen konnte. Auch ohne diese Information fand ich das Stück immer herzzerreißend, auch wegen seines Gesangs.

Drei Einzelblätter, die gestern zum „Scherbengericht III“ entstanden, liegen auf dem Tisch. Sie tragen die Nummern 67, 70 und 73 und sind noch nicht beschriftet. Ihr quadratisches Format besitzt eine Kantenlänge von 16,5 cm. Die Blätter sind schnell gemacht, was für eine Kontinuität sorgt, die auch in Situationen gewährleistet bleibt, in denen sich andere Dinge in den Vordergrund drängen. Ich variierte den Vorgang, den Schelllack aufzutragen, lockerte das Ganze etwas.

Das scheint der Einfluss der Tuschezeichnungen zu sein, die derzeit beginnen, die Innenwand der Kaschemme immer dichter zu bedecken. Rundherum ist die Hölle los. Die drei Grußbaustellen, die sich seit Monaten dort treffen, stoßen nun auf Gleisbauarbeiten, genau vor den großen Panoramafenstern. Lärm und Gewalt rundherum. Manchmal bin ich nur ein Stündchen dort, trinke eine Limonade und zeichne ein paar Gesichter. Dabei kommt es immer häufiger vor, dass ich ältere Zeichnungen überarbeite, um sie dem neuen Strich anzugleichen.