Erstmalig legte ich gestern Abend den Stand meiner Arbeit am Zwangsarbeitergedenken vollständig und geschlossen dar. So etwas dient auch zur eigenen Orientierung und zur Klärung dessen, durch welche Forschungen ich da angekommen bin, wo ich mich nun vorübergehend befinde. In einer Ausstellung und einer begleitenden Publikation wollen wir sowohl die Geschichtsforschung als auch das künstlerische Material zeigen, das bisher angefallen und erarbeitet worden ist. Mein Material ist durch das Blog schon für eine Veröffentlichung vorgeformt. Ich kann auf die täglichen Bildcollagen und auf meine Texte zurückgreifen. Mit der Darstellung der Geschichtsforschung steht noch mehr Arbeit ins Haus. Die Quellen sind verschiedenartig und reichhaltig, dass die Konzentration der Informationen eine schwierige Aufgabe sein wird.
In der Zeit meines laufenden Ausreiseantrages, der dann schnellen und überraschenden Übersiedlung nach Westdeutschland, habe ich acht Tafelbilder für die Stadt Coswig zu Ende gemalt und geliefert. Sie wurden durch meinen Umzug in die andere Welt nie vollständig bezahlt. Jetzt aber sollen sie in ein Museum kommen, wofür es noch einige Dinge zu regeln gibt. Ich wurde gestern deswegen angerufen. Somit kann ich in gewisser Weise auch unter diese Phase meines Lebens einen Strich ziehen.
Mit Roland redete ich über die Kunstinitiative, mit der wir das Tevesgelände in seine sich verändernde Umgebung einbetten wollen. Dabei ging es auch um künstlerische Arbeit mit älteren Menschen, was ein neues und interessantes Thema für uns wäre. Entsprechenden Kontakt hatten wir schon mit einer Dame des Frankfurter Sozialverbandes, der in der Frankenallee einen neuen Raum eröffnete. Außerdem ging es darum, das Tevesgelände und seine Umgebung als geschichtlichen Raum wahrzunehmen. Dabei kann Kunst hilfreich sein.