Reduktion

Die entscheidenden Dinge für die weitere Arbeit bleiben Reduktion und Langsamkeit. Beim Pflanzengießen entdeckte ich weit oben an den Fenstern, ein Wespenartiges Insekt, das sich verflogen hatte. Ich unterbrach das Wässern, holte ein Glas, fing es ein und ließ es draußen frei, wo es in Richtung Südwesten das Weite suchte.

Für die Umrisslinien innerhalb der Buchmalereien, setze ich Farbflecken mit viel Wasser und umrunde sie mit Aquarellstiften. Ich glaube, dass ich entweder Abstand zu diesen Figuren bekommen oder näher herangehen muss, um weiter zu kommen. Dabei hat das Hineinzoomen in die Motive einen ähnlichen Effekt, als wenn ich vor ihnen Kulissenarchitekturen aufbaue, um eine andere Perspektive zu gewinnen.

Gestern hatte ich den Impuls, eine Osterpause einzulegen. Rolle 9, die mich beim Weiterzeichnen oft heftig in den Produktionsstrom reißt, müsste ich dann meiden. Am Bahndamm, wo ich die Brombeeren zurückgeschnitten, und eine Weide gepflanzt habe, entsteht so etwas, wie ein neues Gärtchen. Ich könnte mich also darum kümmern, die Tagebucharbeit machen und das andere lassen.