Reduktion

Nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte, spielt nun wieder das Sonnenlicht im Garten und lenkt mich ab. Eigentlich bin ich, im Gegensatz zu meinen farbschwelgerischen Gedanken gestern, auf Reduktion aus. Wenige zartfarbige Flecken und deren Konturen sind zu kultivieren. Das tendiert wieder in Richtung Transparentpapierrolle, die ich mir aber erst nach der Reise zeichnend wieder vornehmen werde.

Das Pensum, das ich mir auferlegt habe, fordert mich so, dass ich mich öfter ausgelaugt fühle. Dann hoffe ich mit dem Beginn der Buchmalerei am Morgen, wieder Kraft tanken zu können. Das gelingt oft, aber die energetische Ausbeute schwankt.

Kurz vor größeren Reisen allerdings, gehen die in Gedanken schon zu den Abenteuern, die uns erwarten. Dann ist die Verbindung zu den Stoffen, an denen ich arbeite nicht mehr so eng. Eher bin ich schon im musikalischen Lärm der indischen Straßen, zwischen den Gerüchen der Küchen und Friseurbretterbuden.