Regen | Eierkuchen | Portrait | Lesung

Wie ein Bauer schaue ich in den Himmel und sehne Regen herbei, der meine Wiese wässert, die vom Kranauto zermalmt, staubig daliegt, als müsse ich mich in ihr wälzen. Auf den Bildschirmen ist er schon da und nässt die Felder. In der Realität wird es noch einen Moment dauern.

Die Kunstschüler probierten Bildereierkuchen. Das ist schwerer als gedacht. Ich denke daran, wie es werden wird, wenn jugendliche Flüchtlinge mit dazu kommen. Wir sprachen auch schon über behinderte Schüler der Panoramaschule, mit denen ich schon mal auf meinem Pfad war. Die Gruppe sollte für das Mithineinnehmen dieser Leute stark genug sein.

In den Bilderdateien, die mir mal die Anne geschenkt hatte, suchte ich eine heraus, die ich zu einem Rasterportrait meiner vielleicht sechsjährigen Tochter verarbeitete. Das zeichnete ich dann auf ein einzelnes Transparentpapierblatt. Dazu gesellte ich eine Elbhochwasserlandschaft mit einem funktionslosen Betonblock. Beide kleinen Formate montierte ich hinter eine Schelllackrollstruktur, die ich mit der Wassertröpfchenmethode teilweise geriffelt hatte. So entsteht in den glatten durchsichtigen Lackstellen ein wolkiges Fenster, durch das man in die darunter liegenden Schichten schauen kann.

Am Abend holte mich Gudrun zu der Lesung vom Franz ab. Das war ein netter Abend mit einer angenehmen Gruppe. Franz las mit Klavierbegleitung, rhythmisch aneinander orientiert, aus seinen atemlosen Texten. Dann Apfelwein.