Ich sehe Momente der Fremdheit in alten Aufzeichnungen, die sich selbst mit Rückblicken beschäftigen. In ihnen bescheinige ich mir, während der Beschäftigung mit dem Wanderungsspurenprojekt auf der Frankenallee in Frankfurt, mangelnde Kreativität. Das sehe ich heute differenzierter. Ich fühle mich in dem, was ich vor 25 Jahren dachte, öfter bestätigt.
Die Rekonstruktion des Kraftfeldes, ist wie eine rituelle Wiederholung, ein erneutes Aufrufen der Überzeugung, dass nur kulturelle Vermischung die Widerstandskraft erzeugt, die für jeglichen Fortschritt notwendig ist. Das habe ich in meiner direkten Nachbarschaft gefunden und befinde mich somit mitten in der identitätsgeladenen Diskussion. Die Vertiefung des Themas folgt nun persönlichen Aspekten, die in der Figur der Stahlkonstruktion des Palastes der Republik ihren Ausgang hat. Es kommt eine neue Schicht hinzu.
In unerlaubter Entfernung von der Baustelle näherte ich mich regelmäßig der marmornen Welt des Pergamonaltars. Das Einlasspersonal des Museums ließ mich, in Filzstiefeln und einer öligen Uniform, kostenlos passieren. Das reine Idealbild der sozialistischen Idee sollte außen am „Volkspalast“ mit dem weißen Marmor illustriert werden, in den auch die antiken Reliefs gehauen wurden. Und aus dem Altarsteinbruch in der Türkei wurde zuvor Material für Kalk zum Weißen der Häuser gebrannt…