Am Vormittag verflocht ich, auf Rolle 8, das Tanzthema weiter mit dem Väterportrait. Eine Figur, die ich schon auf Relief 11, in all dem Gewusel, auftreten ließ, reduzierte ich wieder auf den Umriss, der die Zeichnung von 2007 bildet. Als Wiederholungssequenz fügte ich sie von Rechts nach Links in die Linien der Reliefformfrottagen ein. An diesen Überlagerungen von Tanzfiguren, Scherbengerichten und den Punktrastern des Portraits, arbeite ich heute weiter.
In einem Stapel von Abgeformten Pappmachereliefs fand ich ein Exemplar der Nummer 10, das nun die obere Reihe des Gesamtportraits komplettiert. Die weiteren Auswirkungen der vertikalen und diagonalen Kompositionslinien, ergeben sich aus der folgenden Arbeit.
Nachmittags stieg ich auf den Altkönig. Unterwegs dachte ich an zwei Essays, die ich gestern zum Verhältnis von Kunst und Kritik, im Zusammenhang mit den anonymen Wortmeldungen im Internet, hörte. Dabei wurde gesagt, dass sich insbesondere jüngere Künstler diesen Mechanismus verweigern, allem und jedem einen hochgereckten Daumen zu entlocken. Das ist ganz in meinem Sinn. Sich den Bedingungen des Kunstmarktes oder welchen Kriterien auch immer zu entziehen oder der Verfälschung der Arbeit durch die Inszenierung des Künstlers, bedeutet die Unabhängigkeit, mit der ich meine eigenen Welten entwickeln kann. Die Relevanz muss mir egal sein.