Rizzi | Stakkato | Weitermachen

Kammer/Kammer“ hat mit einer Art Prolog begonnen, den Antony Rizzi bestritt. Er trat als eine Art Moderator auf, der die Zuschauer viel sprechend vorbereitete. Während dieses Redeschwalls fragte er irgendwann, „Do yuo know, what performance is?“. Spontan rief ich aus dem Dunkel des Zuschauerraumes heraus: „No!“ auf die Bühne. Das ist sonst nicht meine Art, normalerweise halte ich mich bei solchen Gelegenheiten zurück. Aber ich hatte einfach Spaß mit diesem Darsteller und bekam dann auch eine entsprechend performatorische Antwort von ihm. Er schlug sich mit beiden Händen schnell und heftig, mehrmals hintereinander ins Gesicht, riss sein T-Shirt hinauf bis zum Kinn, um seinen behaarten Oberkörper zu zeigen und rief währenddessen: „This is performance, this is performance…“.

Auf dem Nachbardach, hinter dem Bahndamm, sind seit vielen Wochen Dachdecker zugange. Ihre Arbeit mutet, zwischen den vielen anderen hochtechnisierten Baustellen, archaisch an. Ohne Kran, ohne große Maschinen, nur mit einem sparsamen Gerüst, nageln sie Dachlatten auf die neuen Balken. Die Schläge der Hämmer, Metall auf Metall, dann am Schluss, wenn der Nagel ganz drinnen ist, auf Holz, sind direkt und als mehrfaches Echo zu hören, das die Wände der leeren umstehenden Häuser zurückwerfen – ein Stakkatoklangteppich.

Meine Arbeit ist jetzt nach dem langen Wochenende ganz weit weg. Wie nähere ich mich nun? Muss ich mich überwinden? Folge ich meiner Lust? Ich werde da weitermachen, wo ich am Freitag aufgehört habe, mit Lust!