Mit Rolle 10 habe ich begonnen, wie ich die vorige beendet habe. Der 7-Figurenfries bildet die Grundlage für die nun folgenden Szenen aus Mustern, Figuren, Ornamente und Gesträuchen. Die Buchmalereien sind nun ganz klar Teil dieses Prozesses. Der gleichmäßige Fluss ist ein stetiges Ausprobieren von Texturen, Werkzeugen, Farben und Formen, um eine ästhetische Entwicklung in Gang zu halten.
In einem kleinen Glas entsteht eine Mischung aus verdünnter Tinte und Aquarellfarben, in die ich eine Schreibfeder tauchen und dann die Umrisse der Farbflecken, die ich mit dem Handballen hergestellt habe, zeichnen kann. Diese Vorgänge schaffen ein zeitliches Gewebe, dessen Raum von den Bewegungen angefüllt ist, die zu den Buchmalereien und den Friesen aus Tuschelinien auf Transparentpapier führen. Punkte im Raum werden von Linien verbunden, was ein kristallines Gebilde zur Folge hat. Sein Aggregatzustand verändert sich in Schleifen.
Kopfüber hängt die Spinne in ihrem Bauwerk, das sie unter die Krone der Goethepflanze gespannt hat. Bringe ich ihr eine der winzigen, trägen Fliegen, die jetzt an den Unterseiten der Ahornblätter hängen, kommt Leben in ihre langen Beine. Blitzschnell ist sie bei ihrem Opfer, das im Netz hängt und wickelt es ein.