Rundere Figurationen | abwesendes Gewölbe | Passionsspiele

Wenn ich einen Abdruck der Linien oder geschlossenen Formen mit meinem feuchten Handballen auf eine andere Buchmalerei übertrage, werden die geraden Striche manchmal gebogen. Durch den Körpereinsatz, die Bewegung der Haut, entstehen weichere und rundere Figurationen.

Am Sonntag sah ich im Spessart eine Kirchenruine romanischen Ursprungs. Der Ansatz einer Gewölberippe, in späterer Zeit hinzugesetzt, lässt vor Augen entstehen, wie die verfallene Vorhalle ausgesehen haben muss. Ein Fragment deckt die vollständige Raumform auf.

Ein Landstrich, der sich stolz seiner „Helden“ der Gegenreformation erinnert, strahlt bis heute diesen starken Katholizismus aus. Ich erinnere mich an einen Prozessionszug von Männern, vor Jahren, auf einer Straße eines Dorfes dieser Gegend, die mit hölzernen Klappern, die im Gleichschritt, immer wieder, in steter Wiederholung, chorisch: „Das ist das Ave Maria, Maria“ vor sich hin murmelten. Eine mittelalterlich anmutende Situation.

Auch Passionsspiele gibt es dort!