Saitenschläge

Im „Goldenen Adler“ gestaltete ich gestern mit sechzig Blättern drei Räume. Jetzt sind noch knapp vierzig Blätter da und zwei Räume habe ich noch vor mir. Die Art und Weise, die Formate zu installieren hat sich bewährt. Wenn man allerdings die Fenster öffnet, fliegt alles durcheinander.

Vorher hatte ich vor dem Haus eine Weile auf den Schlüssel zu warten. Wegen der Unberechenbarkeit der vor mir liegenden Arbeit, musste ich mich zwingen, ruhig zu bleiben.

Am Abend im Atelier wässerte ich die Pflanzen und spielte noch etwas Gitarre. Dabei gesellte sich das geheimnisvolle Paar Farbe und Musik zu mir. Es ist spannungsvoller als Klänge und Zeichnungen, die nur schwarzweiß sind. So versuchte ich auf der Gitarre Dinge zu produzieren, die Farbklängen entsprechen. Das Schönste dabei ist, den Tönen lange und genau nachzuhören, die aus der Box kommen. Es ist dem genauen Hinsehen bei der Arbeit vor der Natur oder einen Gegenstand ähnlich. Es gibt Saitenschläge, in die ich mich wohlig hineinlegen kann und die ich festhalten will. Wenn ich einen Klang gleich bleibend halte und mit anderen rund herum kombiniere, gleicht das den malerischen Vorgängen der Farbkompositionen in den Arbeitstagebüchern. Dort kombiniere ich das kontinuierliche dunkle Indigo mit einem kalten Chromgelb, einem lichten Grün und Violett. So kann ich mich langsam an die Zusammenhänge heranarbeiten.

Vielleicht ist das ein besserer Ansatz, als lineare Strukturen mit Musik zu verbinden.