Das Schattenspiel mit transparenten Stabpuppen aus Tierhaut kenne ich aus Thailand. Zwischen großen Glühlampen und von ihnen beleuchteten Leinwänden, führten die Puppenspieler Stücke auf, die manchmal von kleinen Gamelanorchestern begleitet wurden. Seit dem tauchen Zeichen für solche Figuren in meinem Zeichnungen und Buchmalereien auf. Der Umriss einer Büste wurde heute mit einem Stab versehen und weiter verarbeitet. Am Ende schaut ein Kopf auf einen flatternden Wimpel.
Im Atelier bekam ich Besuch von Oliver Tüchsen, der einen der beiden Pappelstammstücken prüfen wollte, ob sie sich für sein Schülerprojekt eignen. Wir sprachen dann noch eine Weile und ich erzählte im von unseren Kooperationsversuchen. Zuvor richtete ich meinen Wintergarten weiter ein. Ein Rotkehlchen beobachtet mich seit einiger Zeit dabei. Es weiß, dass ich andauernd Pflanztöpfe aufhebe, unter denen sich im Schlamm Regenwürmer, kleine Schnecken und Asseln befinden, Nahrung für den kleinen zutraulichen Singvogel.
Den Platz, der durch das Aufräumen entsteht, schaffe ich nicht nur für die Zusammenarbeit mit den Schülern. Wenn ich heute die Hobelbank abräume, kann ich mit dem Bau eines Rahmens für das Doppelportrait beginnen. Diese rein handwerkliche Unternehmung sollte mich nicht noch einmal in die Schichten der Väterproblematik ziehen und mir leichter von der Hand gehen.