Noch im Beisein meiner Kunstschüler zeichnete ich weiter am Totenbuch III. Den Fehler, direkt auf das Blatt mit den Gravitationsschwüngen, mit denen ich die Rasterportraits zersplittere, mit Tusche zu zeichnen, nutze ich nun dazu, daraus ein ganz anderes Blatt zu machen.
Aus Geschichten, die die Teilnehmer am Biografieprojekt nach und nach erzählen, verändert sich der Charakter der Arbeit. Joanas Wachsdreiecke bekommen eine andere Bedeutung, wie auch die Umarmungsbilder von Natalie. Jemand entwickelt eine Geschichte aus Zeichnungen und Notizen. Ich greife selten ein. Versuche nur behutsam zu lenken.
Ich folgte gestern der Einladung zu einer Führung im Architekturmuseum. Der Kurator der Ausstellung „Die Zukunft von gestern“ gab tiefere Einblicke in die Entstehung verschiedener Entwürfe und Gebäude. Ich bemerke nun die Veränderungen der Ausrichtung meiner Arbeit durch diese Einflüsse.
Gestern wurde ich danach gefragt, was ich nun mit der 3×4 Meter großen, aufgespannten Nesselfläche machen will. Meine Antwort kam schnell und recht ausführlich. Das Väter – Erinnerungskarussell nimmt Fahrt auf. Die Fliehkräfte lassen die Scherben davonfliegen und sie formieren sich neu in einem Schwarm.