Schicht um Schicht

Gestern zögerte ich eine Weile, welchen Umriss ich als nächstes auf Rolle 10 zeichnen würde. Ich wählte die 1. Malerei vom 6.7. aus, weil es da die verschiedenen Elemente des verspielt-blasigen Steinschnittabdruckes und das der strengen Architektur gibt. Dicht gedrängt finden sich nun die Figuren wieder. Sie spielen nun zwischen den Kulissen, von denen sie fragmentiert werden, neue Stücke in neuen Kostümen, die an die alten aber noch erinnern. Und die sich verdichtenden schwarzen Blöcke und zu Gegenständlichkeit wachsenden Linien, werfen die Fragen danach auf, was denn geschah, bevor die Szene eingefroren wurde, und wie die Geschichte weitergeht. Sind das Schienen am unteren Rand, die über Drähte mit Energie versorgt werden? Versorgen sie die Handlung mit Strom? Muster werden gestreut und backen zusammen. Leitern, Gitter und der Riesenstachel eines Skorpions treffen aufeinander, weil sich ihre Wege dort zwischen den Kulissen kreuzen.

Währenddessen entfernen sich die Buchmalereien von dieser linearen Strenge. Ihre weichen Strukturen benötigen zwar auch Gegensätze, um in ihrer Stofflichkeit wahrgenommen werden zu können, weiten sich aber durch die Farben in andere Welten aus.

Aus dem aufgespaltenen Pappelstamm löse ich Schichten von getrocknetem Schwammholz heraus. Diese Brettchen haben während des Wachstums der Jahresringe spitze Erhebungen herausgebildet, die sich in jeder Schicht die folgt, leicht modifiziert wieder finden.