Weil ich mich gestern auf eine archäologische Reise zu meinen Eltern begab, war ich am Morgen nur kurz im Atelier. Ich wollte mehr über einen Mann erfahren, einen Architekten, der ein Modell des Pergamonaltars gebaut hatte, das viele Jahrzehnte im Pergamonmuseum zu sehen war. Etwas anachronistisch stand es immer unter einem Glaskasten in der rechten Ecke vor den Stufen. Bei diesem Mann wohnte mein Vater, während er seine Zimmermannslehre absolvierte. Bei ihm hatte er gewiss erstmalig einen gründlicheren Zugang zu den Künsten. Ein Modellbauer, wie der leibliche Vater Oscar Fitzner.
Erstmalig erzählte ich meinen Eltern ausführlicher von der Beschäftigung mit den Vätern und fragte nach Details aus den gepressten Erinnerungsschichten der Generationen. Etwa im Alter von 8 Jahren erfuhr mein Vater davon, wer sein leiblicher Vater war, den er niemals kennen lernte. Nun konnte ich thematisieren, welcher Schalter in diesem Moment bei ihm möglicherweise umgelegt wurde. Die Priorität der Blutsbande sollte, aus diesem Verlust entstanden, ein Lebensmotor dieses Mannes werden.
Morgen werde ich mit meinen neuen Schülern ins Architekturmuseum gehen, Modelle anschauen und auch die Ausstellung die ich dort gehängt habe. Ich möchte sie mit ihnen dann abbauen, um ihnen den adäquaten Umgang mit Kunstwerken nahe zu bringen. Das ist nun die nächste, noch lockere Schicht, aus der irgendwann erinnert wird.