Glücklicher Nachmittag mit meiner Gitarre im Atelier. Die vielen Funktionen des Effektgerätes kann ich nur langsam kennen lernen. Ich hatte drei Stunden, keine Verpflichtungen oder Verabredungen, konnte jedem einzelnen Ton lange nachhören und die Schwingungen der einzelnen Saiten wahrnehmen. Mit der Loopfunktion habe ich ein Stück aus fünf Schichten hergestellt, Vielleicht gelingt mir das auch noch freier, später nur mit Geräuschen, die ich den Bildern zuordnen kann, die mit den Rhythmus der Frottagen und dem Schweben der Schelllackblasen zutun haben.
Die Boxer auf Teves luden mich zu ihrem Grillfest ein. Später kamen sie in mein Atelier. Die Erklärung, was ich dort tue dauerte fünf Minuten, dann wurden sie unruhig. Aber meine Anweisung nichts anzufassen wurde gehört und befolgt.
Mit dem Auto brachte ich B. in ein kleines Hotel in Wiesbaden, wo sie während des Theaterfestivals „Neue Stücke aus Europa“ wohnen wird. Sie leitet einen achttägigen Übersetzerworkshop, in dem es um die Arbeit an Theaterstücken geht.
Auf Teves sprach ich mit Deniz über seine Malerei, und dabei über eine Serie von Porträts. In morbiden Farbigkeiten und Strukturen zeigt er hier Tendenzen des Verfalls und des Vergehens, das lange Sterben der Gesichter. Mich erinnerte das, besonders in der Farbigkeit an Caravaggio.
Gleich bin ich mit Helga verabredet und später mit Cordula und Nora, die noch zum Weinstand kommen wollen. Danach gehen wir ins Atelier.