Elf Uhr im Atelier, in das das Morgenlicht nun durch den katzenbesetzten Dschungel dringt. Ein grüner Filter mit floralem Gobo und Schattenspielfiguren. Keine Folie kann das.
Ich nehme mir die vier Blätter vor, die ich gestern gezeichnet habe, lege sie auf den großen Tisch in der Mitte des Raumes, auf dem ein Spiegel liegt. Er täuscht den Raum vor, den es benötigt, um die unterschiedlich durchsichtigen Felder der Zeichnungen zu erkennen. Die Gravitationsschwünge sind großzügiger als zuvor. An zwei Stellen ist das Papier durch das Frottieren aufgerissen. Die Zähne der Muscheln, die bei diesem Arbeitsgang unter den Bögen liegen, haben scharfe Zähne. Etwas zuviel Druck auf dem Graphitstift, und schon ist es passiert.
Aber, wenn die Löcher schon mal da sind, sollte ich was damit anfangen. Es wäre ja möglich, dass aus diesem Fehler ein neues Schichtungsprinzip erwächst. Blicke ich durch die Öffnung einer Fläche in den Raum dahinter, bekommt alles an der Oberfläche eine andere Wertigkeit.
Die Katzen im Dschungel halten still, liegen in den Astgabeln und schlafen in kleinen gebauten Nestern. Bevor sie sich wieder in Regenbogenvögel verwandeln können, müssen sie Ruhe haben. Sie können sehr lange schlafen.