Die Sackgasse in Sicht, bin ich, während der Buchmalerei, 2 x links abgebogen. Zunächst traf ich auf Magnetfeldlinien, dann auf Probebühnenarchitektur, und aus einem Spiralnebel formte sich eine Gestalt. Das war das Ergebnis meiner Fluchtbewegung.
Noch augenfälliger wird die Stagnation auf Rolle 9. Dort gehen die unruhigen Umrisse aus den „Morgenminiaturen“ auf langer Strecke ineinander über. Die Füllmuster übertreffen sich von Abschnitt zu Abschnitt. Aber diese Geschäftigkeit bekommt etwas Eintöniges. Das möchte ich heute, am Freitag, unterbrechen. Den ersten Schritt dahin, habe ich am Morgen getan.
Eine Fliege, die im Atelier überwintert hatte, flog durch die offene Tür in die kalte Wintersonne. Ein fast ortsfestes Hoch drückt Polarluft, zwischen dem 20. und 40. östlichen Breitengrad, nach Süden. Bei uns kommt der Wind aus südlichen Richtungen. Das ist ungerecht! Wildbienen patrullieren vor den Lochziegeln, die ich an die Atelierwand gehängt habe. Die ersten Mauereidechsen sonnen sich unter der Acrylglaskuppel. Im Gärtchen schnitt ich Ahornbäume, um einer Feige, die ich von meinem Nachbarn Gerhard geschenkt bekommen habe, mehr Licht zu verschaffen. Heute habe ich noch keine Nachrichten gehört und fühle ein schlechtes Gewissen.