Die Produktion läuft. Morgens die Malereien, Texte, Scans und Collagen, in die ich Schrifttafeln der letzten Woche einfügte. Der Umriss einer Gruppe aus einer Malerei vom 10.2., die aus 7 Figuren in 2 geschlossenen Formationen besteht, fand seinen Platz auf Rolle 10, hinter den Textscherben der Stasiberichte. Die ersten 3 Figuren füllten sich mit dem fragmentierten Überwachungsmaterial, was Eingang in die heutigen Collagen fand.
Am späteren Nachmittag wurde ein kleines grundiertes Relief Träger von Buchstabenkonstellationen und Tuschekonstruktionen, die von den Scherben auf Rolle 10 stammen. Mehr malerische Struktur bekam die Arbeit durch Graphitschraffuren, die mit Schellackschichten angelöst werden können. Auch die Tusche löst sich darunter an. Mehr dieser Experimente müssen noch gemacht werden, bevor es an die großen Reliefs geht.
Eine Zusammenfassung der Arbeitsvorgänge für die Kuratorinnen des Humboldt Forums begann gestern zu entstehen. Das fällt nicht so leicht, weil die Prozesse im Formieren und im Wandel sind. Und die Arbeitstagebucheinträge sind zu spontan, als sie dafür übernehmen zu können. Beschreibungen der Vorgänge der Entstehung von Bildern gehen auf einem schmalen Grad zwischen Entzauberung und Illustration.