Die Gebäude in der Nachbarschaft werden mit großen Zangen angegriffen, Ecken weggerissen, wie von Granaten. Kettengetriebene Abbaumaschinen schaffen Platz mit lärmender Gewalt. Vor hundert Jahren standen hier zwischen Feldern und Schrebergärten Brücken in der Leere, ohne Anbindungen an einen Bahndamm, wie skulpturale Menetekel dessen was dann kommen sollte und jetzt wieder vergeht. Stetiges Zerstören, Aufbauen und Zerstören, planvoll mit Luftaufnahmen und Fliegerbomben, mit Trümmerfrauen und Baubrigaden, mit Abrissmonstern und Betonpumpen.
Schönheit kommt nur als Frage vor, überwölbt als Himmel das Geschehen. Woran festhalten?
Nun erscheint der Virus als Möglichkeit inne zu halten. Von dem Objekt, der Maschine, die im Entstehen ist, kann zurückgetreten werden. Rezession ist die Hoffnung. Vorübergehende Befreiung von der Beschleunigung. Gerade ist draußen der Lärm verstummt. Die Wolken ziehen eilig und erzeugen die schnellen Lichtwechsel des Frühjahres.
Mit den Schülern gehe nachher ich ins Gärtchen, Zweige biegen, Lavakiesel dazwischen hängen, im Atelier aufwärmen und Pappmache herstellen.