Im Atelier hängen zwei Selbstportraits von mir, als Siebenjähriger. Sie umschreiben die Rasterpunkte des alten Fotos mit vagen Farblinien. Die dunklen Flächen sind mit Lasuren ausgefüllt. Diese Arbeitsweise lässt einerseits eine schwebende Distanz zu, hat aber gleichzeitig eine stark emotionale Wirkung auf mich.
In den letzten Tagen hatte ich mir vorgestellt, auch die Väterportraits, als eine Variante, in dieser Weise zu bemalen. Die Möglichkeiten stauen sich und erhöhen den Druck auf die Schotten die den Fluss noch zurückhalten. Sicherlich werde ich sie, wenn es soweit ist, nicht gleich ganz öffnen, sondern einem kontrolliert stetigen Strom der Malerei den Vorzug geben.
Das Modellieren dauerte gestern bis zu dem Punkt, an dem ich die Überforderung, die sich in den letzten Jahren der plastischen Arbeit am Väterprojekt aufbaute, spürte. Durch einen Gang über die Wiese und durch mein Gärtchen lässt sich das kurzfristig etwas abbauen. Aber es wird Zeit, dass eine neue Arbeitsphase beginnt.
Freundlicher Besuch von der Schauspielerin Nelly gestern. Sie plauderte und lud uns zu zwei Veranstaltungen der Hochschule für Darstellende Kunst ein. Es gibt eine Nacht der Neuen Musik in der Hochschule und die Diplominszenierungen der Schauspielstudenten im Frankfurter LAB.