Schotter

Grünschnitt am Bahndamm übertönt die Güterzüge. Schreddernde Benzinmotoren, die Arbeiter schreien und kommen schnell voran. Brombeeren wuchern, ein Waschbär treibt sein Unwesen, beißt eine Ratte tot und lässt sie liegen. Die große schwarze Katze schleicht an dem Kadaver vorbei. Sie hat keine Eile.

Die Tage sind mit Organisation und Terminen verstellt. Es bleiben die Buchmalereien und eine Bleistiftzeichnung gestern. Sie versuchen Erinnern und Vergessen in der Waage zu halten.

Ich denke an die Struktur des alten bröselnden Putzes an den thüringischen Häusern. Manche Fassaden sind ganz mit grauem Schiefer, der im Wind klappert, belegt. Aufgemalte Fenster, wo das Empfinden welche sehen will. Eine Form von Gestaltungsluxus – keine lange leere Wand bleibt im Blick. Was wird da vorgetäuscht?

Regengebiet um Regengebiet durchnässt meine Wiese, die immer noch karg und niedrig auf dem Schotter wächst. Ich beginne die schwarzgrauen Steine von der Oberfläche herunter zu sammeln, schichte sie auf einen Haufen, wie damals auf meinem Pfad im Wald, der mir fehlt.