Schreddern?

Das Zeugnis, das mir mein IM „Lutz Lange“ ausstellte, strahlt auch zurück auf ihn. Durch die Fragmentierungen, die ich auf Transparentpapier zeichne, schärft sich das Bild der Gesamtsituation. Interessant wäre, die näheren Umstände der Beauftragung des Gestalterkollektives der Porzellanmanufaktur Meißen, mit einem Relief für den Palast der Republik zu kennen. Die Entwürfe müssten zur selben Zeit entstanden sein, als ich, gemeinsam mit 4 anderen Soldaten, per Hand Ziegelsteine für den Bau des Gebäudes ablud und im Lustgarten stapelte. Der hierarchische Abstand zwischen Spitzel und der Person, die Ziel der Beobachtung war, würde deutlich.

Die Umrisse einiger Porzellanblütenblätter, die ich weiter hinten auf Rolle 10 platzierte, habe ich nun beim Voranzeichnen mit den Text- und Figurfragmenten der Tonbandprotokollbearbeitungen erreicht. Die zerstückelten Sinnzusammenhänge und verschwimmenden Buchstaben beschreiben die Vorgänge der Verarbeitung dieser Geschichte.

Nun steht der nächste Schritt hinter meinen Augen bereit. Es wird darum gehen, dass sich aus den Überlagerungen der verschiedenen Umrisse aus Figuren, Blütenblättern und Schreibmaschinentypen, ein neues Scherbengericht formiert. Die weitere Vorgehensweise ist ungewiss. Schreddern?