Schriftrichtung

Die „Mitschrift“ der Zugfensterlandschaften habe ich auf einem der Kosmonautikblätter so gewendet. Dass sie sich ab der Mitte der Zeile spiegelschriftlich mit dem Anfang der Zeile zurücklaufend überlagert. In welche Richtungen laufen Schrift und Zeit? In diesem Zusammenhang erweitert sich das frühsowjetische Avantgardebestreben und taucht in einen allgemeingeschichtlichen Zusammenhang ein.

Gerne würde ich mir in diesem Zug noch mal die Relieferzählungen der altägyptischen Gräber vornehmen, um zu schauen, wie dort mit zeitlicher Abfolge umgegangen wird. Wo existieren Gleichzeitigkeiten?

An einigen der letzten Blätter arbeitete ich parallel. Die Entscheidungen, wann die Blätter fertig sind, werden dabei immer wichtiger.

Im Kino gestern ein Film über Amy Winehouse. Eine Lebensgeschichte erzählt, mit dem frühen Tod im Gepäck. In Brügge sah ich kürzlich eine Maria mit Kind, die einen solchen todesgewissen und zuvor trauernden Blick hat. Die Aneinanderreihung des Filmmaterials dagegen, war oft ermüdend. Auf Dauer schwer erträglich bleibt die Wackelvideoästhetik auf großer Kinoleinwand. Deswegen hatte ich manchmal den Impuls, hinaus zu gehen.