Schwarzer Strom

Berlin.

Katzen streichen unter Annes Tisch um meine Füße. Im Fenster steht ein großer Rahmen, in den eine kleine Zeichnung von mir eingespannt ist, die ich vor etwa drei Monaten gemacht habe. Es gibt in diesen Räumen Arbeiten aus ganz verschiedenen Arbeitsphasen. Aquarelle, Drucke von Tagebuchzeichnungen und ein Ölportrait aus dem Anfang der Achtzigerjahre.

Die Bahnfahrt rollte ruhig an mir vorbei. Ich fotografierte mich in dem dunklen Zugfenster und hörte die Goldbergvariationen in der Fassung von Glenn Gould aus dem Jahr 1954. Die Situation verdichtete das ungestüm Perfektionistische über die Virtuosität hinaus.

Die emotionale Wirkung dieser Stadt lässt nach. Ich wurde mit dem Auto mitten in der Nacht abgeholt. Anonym glitten die Lichter an mir vorbei. Aus den Kanaldeckeln quoll die Dunkelheit und richtete ihren klebrig schwarzen Strom gegen das Vergangene.

Langes Sprechen am Küchentisch.